Aktuelles

Foto: Maxi Buck

Ein und Stein im Wald oder Zapfens Streich

theater 3 hasen oben“. Endlich. Zurück im Spiel.

Die sprichwörtlichen Bühnenbretter tauschen wir gegen die Naturbühnen unserer Region.
Im August 2023 beginnen wir unsere mehrjährige Spielreihe: ein aufregendes Experiment und Theater-Abenteuer mit der Aufführung von:

Ein und Stein im Wald oder Zapfens Streich

Diese Inszenierung haben wir selbst entwickelt und dabei gleich eine neue Theater-Gattung erfunden, den WALD COMIC. Drei merkwürdige Figuren kümmern sich in jeweils eigen-Artiger Weise um die Natur, den gefährdeten Wald und welke Blätter. Sie ziehen dabei jedoch nicht immer am gleichen Ast.
Das Stück ist geeignet für alle ab 7.

PREMIERE war
am Samstag, 12. August 2023

weitere Aufführungen: ab Frühjahr/Frühsommer 2024

 

Treffpunkt ist auf dem Wald-Parkplatz „Fantastischer Sebbel“ in Ottrau.

Hier beginnt die jeweilige Aufführung  mit einem Spaziergang bis zum Spiel-Ort.

Die Kleidung und Ausstattung bitte dem Wetter anpassen. Sonnen- ,Wind- oder Regenschutz. Passendes Schuhwerk. Trinkwasser.

Navigation: 50.82081, 9.40458

Wanderparkplatz auf der L3159 zwischen Kleinropperhausen – Bahnhof Ottrau, auf der Rechten Seite
von Kleinropperhausen 2,1 km
von Bahnhof Ottrau 0.8 km

 

 

 

 

 

 

Aktuell: DIE KUNST DES WEGLASSENS

RECHERCHE PROJEKT  im Rahmen Neustart Kultur

Die Broschüre:  Kunst des Weglassens

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WUT ZU GOLD – ein Anfall oder eine Symphonie

Audio Video Performance nach einer Idee von Silvia Pahl,  theater 3 hasen oben

Samstag, 06.11.2021   18:00 Uhr
Stadthalle Homberg (Efze)
Eine Veranstaltung von vhs-Schwalm-Eder
und Kreisausschuss des Schwalm-Eder-Kreises, Frauenbüro
Das KünstlerpaarPahl/Wilmanns nutzt ein Corona-Arbeitsstipendium, um sich in einem pandemie-
kompatibel abgezirkelten Arbeitskosmos auf die eigenen künstlerischen Wurzeln zu besinnen. Ein
improvisiertes Studio im Zimmer, der Garten, das Dorf.
Hier kehrt Klaus Wilmanns zurück zum Sound-Collage-Hörspiel Format, mit dem der Musiker bereits in den 70er Jahren in Berlin experimentierte. Thematisch schließt die Performerin/Autorin Silvia Pahl an frühere feministische Arbeiten an. Pahls erste Theaterproduktion befasste sich mit dem „Buch von der Stadt der Frauen“ von Christine de Pizan aus dem Jahr 1405. Die Schriftstellerin trug kulturelle, wissenschaftliche und politische Leistungen von Frauen zusammen und machte damit ihr historisches Gewicht sichtbar.
Auslöser der Performance „Wut zu Gold“ war die Entrüstung über Drohungen und Anfeindungen gegen Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen: Politikerin, Anwältin, Aktivistin oder Kabarettistin. Das Muster der Einschüchterung ist seit Jahrhunderten das gleiche. Der Angriff auf den weiblichen Körper (unter anderem die Androhung von Vergewaltigung und Mord) soll Frauen einhegen. Die Frau als solche soll entmutigt und entmachtet werden, sie soll stumm sein, wie ein Fisch.
Die Stimmen, die Erfahrung und das Wissen von Frauen war und ist zu jeder Zeit notwendiges Gestaltungswissen. Aktuell sieht sich die Weltgesellschaft vor Herausforderungen, in denen
gemeinwohlorientiertes Wirtschaften zunehmend dringlich wird. Unser Überleben hängt davon ab, ob wir Vielfalt anerkennen und schützen. Nachhaltigkeit, Teilen und Zusammenhalt werden die Aufgaben der Zukunft sein. Es sind gerade weibliche Stimmen oder jene von „sogenannten“ Minderheiten, die sich historisch und aktuell um diese Themen bemühen. Ihre Stimmen, ihre Gedanken bilden das Material, auf der die Performance entfaltet wird.
Die Frau als Projektionsfläche. Auf den Körper reduziert. Zum Objekt gemacht. Objekt der Begierde. Objekt zur Machtausübung. Objekt der Wut, der Schuldzuschreibung, der Verachtung.
In den Videos wird die Projektionsfläche Frau durch Schnee repräsentiert. Auf die Fläche fallen Gedanken und Sounds. Gestalten erscheinen auf der Fläche, Blut, ein Wackeldackel.
Die Bühne, das Mikrofon sind Orte, um zu Sein. Die Performance arbeitet gegen Perfektion. Versprecher, schiefe Töne. Improvisation ist Lebensraum. Texte, Gedanken, Aktionen, die eigene Stimme – und die Stimmen von Komplizinnen – ermöglichen der Performerin ein Leben.
Voranmeldungen:vhs-Hotline unter 05681-775-775
Nach einem gelungenen Auftakt am Internationalen Frauentag im März mit der Kasseler Slam Poetin Leticia Wahl steht nun der zweite Teil der Veranstaltung „Frauen*Sprechen“ an. Der Galaabend findet am 6. November in der Stadthalle in Homberg (Efze) statt. Auch Männer sind herzlich eingeladen.
Leticia Wahl und die Workshop-Teilnehmerinnen zeigen ihre Ergebnisse. Herzstück des Abends ist die Performance „Wut zu Gold“. Die Performance hat das „theater 3 hasen oben“ im Rahmen eines Projektes im Winter 2020/21 erarbeitet. Thematisch schließt die Performerin/Autorin Silvia Pahl an frühere feministische Arbeiten an. Auslöser der Performance „Wut zu Gold“ war die Entrüstung über Drohungen und Anfeindungen gegen Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen: Politikerin, Anwältin, Aktivistin oder Kabarettistin. „Das Muster der Einschüchterung ist seit Jahrhunderten das gleiche. Der Angriff auf den weiblichen Körper, unter anderem die Androhung von Vergewaltigung und Mord durch Reaktionäre, soll Frauen einengen“, schreibt Silvia Pahl im Begleitheft zu ihrer Performance. Bei der Performance werden Sprachfreude, Sprachlosigkeit und Sprechbedürfnis von Frauen mit den Mitteln des Theaters auf die Bühne gebracht.

Bumble Bee

Premiere am 07.11.2020 in Homberg (Efze) im KulturKnotenPunkt

Wir hoffen, spielen zu dürfen… aber durften wir nicht. ziemlich blöd….

aber das Stück ist gut! ehrlich! und sinnlich, wie die Zeitung schrieb…
später mehr…

KulturKnotenPunkt

Die Auftaktveranstaltung war am

03. Mai 2019 im neuen AktionsRaum:

Deutsches Haus

Marktplatz 5 in Homberg (Efze)

Ein 3Jahres-Projekt des theater 3 hasen oben finanziert von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Bisher: KulturGemüse
Best practice
workshops
Das Lob-Büro
Versprochen ist Versprochen: theatrales Streitgespräch
Themenabend Kulturförderung
Kleingruppentreffen
Besuche von Interessensgruppen, Parteien
Reise nach Berlin: Bundeskongress KULTUR.MACHT.HEIMATen
Anhörung im Hessischen Landtag
undundund…

 

mehr…. auf eigener website: www.kulturcoup.de

Foto: Maxi Buck

Stücke

Bumblebee

Über Freundschaft und andere Wunder von Silvia Pahl

Foto André Grabszinski

Wie ein Theaterstück zu dem sonderbaren Namen „Bumblebee“ kommt, wird hier nicht verraten. „Bumble Bee“ ist der englische Name für eine Hummel und diese Information muss fürs Erste genügen. Denn „Bumble Bee“ ist ein Warte-Spiel.
Während dem Publikum das Warten vor dem Einlass durch die verspielte Platzanweiserin Loretta versüßt wird, hat Toni nicht so viel Glück. Der junge Mann kommt zum Vortanzen ins Theater, die Direktorin aber lässt ihn warten. Die Zeit dehnt sich und der Pianist Hannes, mit dem Toni die Wartezeit verbringt, geht ihm zunehmend auf die Nerven. Zuerst lassen die beiden komischen Protagonisten die aufkommende Spannung aneinander aus, um dann fast unmerklich, einen gemeinsamen Spielkosmos zu betreten. Pö a pö kommen Toni und Hannes einander näher. Durch die Wartezeit ist ein offener Raum entstanden, der es den Beiden ermöglicht, sich selbst durch die Augen des Anderen ganz neu zu betrachten. Fast nebenbei überwinden der junge und der ältere Mann schmerzhafte Erfahrungen und Ängste. Eine vielschichtige Innenwelt aus Wahrnehmung der Gegenwart, Sehnsucht, Traum und Erinnerung spiegelt sich im Theaterraum und präsentiert sich in Form von Bewegungen, Melodien, Klang, Schatten, Schemen und Projektion. Es ist kindliche Spielfreude, die den Protagonisten hilft, die anfängliche Fremdheit zu überwinden und all diese Ebenen zu verbinden.
Wenn zum Schluss die Platzanweiserin Loretta für eine krachende Überraschung sorgt, sind aus den zwei misstrauischen Einzelgängern vom Anfang längst Freunde geworden.

„Bumble Bee“ hat keinen inhaltlichen Bezug zur Corona-Pandemie und ist doch eine Parabel auf Zeiten des Wartens und der Unbestimmtheit. Silvia Pahl greift in ihrem Text die Spannungen und die Abwehr auf, die durch unbestimmte Wartezeit zu einem unangenehmen Gefühl des ausgeliefert Seins werden können. Sie zeigt aber auch, wie ein offener Horizont uns Menschen neue Wege eröffnet.

Regie – Silvia Pahl
es spielen:
Silvia Pahl
Maxi Buck
Klaus Wilmanns

Premierenkritik in der HNA vom 09.11.2020

In Zeiten wie diesen, in denen Abstandhalten das Gebot ist, bekommt das Bühnenspiel noch eine ganz andere Dimension. Auf nötige Distanz und doch gefühlt hautnah erlebt der Zuschauer mit allen seinen Sinnen Theater – das Leben im Spiel – im besten Fall in allen seinen Facetten. Mit seinem neuen Stück ,,Bumble Bee (englisch Hummel) -über Freundschaft und andere Wunder“ gelingt dies dem ,,theater 3 hasen oben“ auf geradezu wundersame Weise.

Und dabei braucht es überhaupt nicht viel, wie die Premiere im Homberger Kulturknotenpunkt exklusiv für unsere Zeitung zeigt: Eine Bühne, ein paar Feldsteine, ein Kontrabass und ein Klavier.

Und drei Schauspieler, die alles geben, ganz unaufdringlich. Anfangs sind nur Klaus Wilmanns als Hannes, ein elegant gekleideter älterer Herr am Klavier und Maxi Buck als sportlicher Toni im Trainingsanzug zu sehen, ein weißes Schild im Holzrahmen zeigt die Studiobühne an, Vortanzen ist heute angesagt. Während Toni sich auf der Bühne pantomimisch bewegt, als würde er tanzend Yoga machen und Hannes mit seinen Fingern über die Tasten streicht, ohne sie zu berühren, passiert erst einmal gar nichts – und doch ganz viel.

Innere Unruhe macht sich breit; Anspannung. Gedanken an ,,Warten auf Godot“ kommen hoch, auch hier gibt es dieses gespannte Warten darauf, dass etwas passiert. Aber keine Angst – ,,Bumble Bee“ hat nichts mit der Tragik des Samuel-Beckett-Kassikers zu tun, das Stück ist für Kinder genauso wie für Erwachsene geschrieben und alles vordergründig Schwere weicht Szene für Szene einer wunderbaren Leichtigkeit. Denn während Toni und Hannes auf die Theaterdirektorin Loretta (umwerfend mitreißend Silvia Pahl, auch Regie) warten, entwickeln sie Sympathie, eine Freundschaft scheint sich anzubahnen. Anfängliche Scheu, Unsicherheit und Arroganz weichen der Faszination für Musik und Tanz – Lachen, Staunen, Fröhlichsein. Biene, Wespe, Hummel und Schmetterling sind plötzlich überall – allein wie Hannes zum FIug ansetzt, ist urkomisch und faszinierend zugleich. Dank Videoprojektion werden kleine Feldsteine zu einem riesigen Gebirge, ein Kussmund zu einer Muschel, Haar zu Gold. Es sind kleine künstlerische Griffe, die Großes erzeugen: Eine eigene Welt und ganz viel Sinnlichkeit. Sehnsucht, Liebe, Freundschaft, Verletztheit und Angst – ohne Corona zu benennen, greift das Ensemble doch die Themen der Zeit auf. Kein Wunder, ist das Stück doch in den vergangenen sechs Monaten unter dem Einruck der Pandemie entstanden. Es wirkt plötzlichwie Balsam auf der Seele, Teil dieses Schauspiels zu sein, wenn auch nur als Zuschauer. Denn dies ist große Kunst im kleinen, Theaterspiel in seiner besten Form.                                                                                                  Kerstin Diehl

Daumesdick

Kleiner Held, großes Theater

Foto: Armin Zarbock

Ein TheaterAbenteuer mit Musik für alle ab 5. Von Silvia Pahl, Klaus Wilmanns, Stefan Ebeling nach den Brüdern Grimm.

Regie: Stefan Ebeling

Die Inszenierung ist sowohl Abenteuergeschichte als auch Komödie: spannend, überraschend, subversiv und urkomisch. Obwohl Daumesdick ein Winzling ist, wächst er durch Wagemut und Neugier über sich hinaus. Er trickst Betrüger aus, schlägt Diebe in die Flucht, wird von einer Kuh verschluckt – und kehrt am Ende wohlbehalten nach Hause zurück.

Mit viel Kreativität und Liebe zum Detail wurde hier ein Stück entwickelt, das mit einfachsten Requisiten eine unterhaltsame Reise auf die Bühne zaubert und den Perspektivwechsel Groß-Klein dabei herrlich vielseitig darzustellen weiß. Das Zusammenspiel von Silvia Pahl und Klaus Wilmanns ist geprägt von Harmonie und viel Talent für verschiedenste Charaktere: das Elternpaar des Winzlings, die zwielichtigen Geschäftsleute, die Daumesdick kaufen, das dümmliche Diebes-Duo, die Magd, der Pfarrer und nicht zuletzt Daumesdicks Stimme – all diese Rollen bringen die Schauspieler mit Witz und Talent hervor. Regisseur Stefan Ebeling hat die Mittel des Theaters weit nach oben gehalten.

Presse

Ein Tisch, zwei Stühle. Ein Bauer, seine Frau; tiefbetrübt. Ganz still ist es, sehr still, kirchenstill. Ganz lange. Eine Wendung des Kopfes, ein Blick. Und mucksmäuschenstill ist und bleibt die Kinderschar im Saal. Ein sich dehnender Augenblick von ganz eigener Magie. Dabei wird in den Kindern ganz offensichtlich etwas „angeknipst“: eine innere Bühne, von Action und Aufregung freigeräumt, ein wacher Sinn, ein Freiraum für ungeteilte, gespannte Aufmerksamkeit.
So wirkt diese Inszenierung mit ihrer Mischung aus Ruhe und ausdrucksstarkem, auf das Wesentliche reduzierte Spiel plus wohldosierter Digi-Tech wie ein wirkungsvoller Gegenentwurf zur Bilderflut unserer Zeit. (Kornwestheimer Zeitung)

Workshop zum Stück
Weitere Fotos auf f
Kritik aus Leverkusen     Bad Wildungen                                                                       

Foto: Armin Zarbock
Foto: Armin Zarbock

Sichtbar sein oder unsichtbar sein,
was ist besser?

Schritt für Schritt

Jede Entwicklung beginnt mit einem ersten Schritt

Foto: Anna Lysikow

Theater für die Kleinsten und ihre Begleiter ab 2, von Silvia Pahl.

Regie: Silvia Pahl und Günther Baldauf

Schritt für Schritt ist ein Spiel über Bewegung und Entwicklung. Ein Stück fast ohne Worte und voller Poesie. Was ist nötig, damit aus Stillstand Bewegung wird? Eine Blume braucht die Erde, die Sonne und den Regen, um zu wachsen. Der Mensch braucht Freiheit – Spielraum, um sich zu bewegen, sich auszuprobieren und zu lernen. Die Inszenierung zeigt dieses Lebensprinzip auf spielerische und poetische Weise. Ein faszinierender Ausflug: spielen, ausprobieren, weiterentwickeln.

Was geschieht eigentlich, wenn ich lerne, mit meinen Füßen auf dem Boden abzurollen? Die Spieler erkunden den Zusammenhang zwischen Mensch und Erdboden, sie machen sich den Boden vertraut, schmiegen sich innig mit ihren Fußsohlen an den Untergrund, berühren ihn mal kräftig mal sanft – der Boden wird zum Mitspieler. Und was geschieht, wenn sich die Spieler für Augenblicke vom Boden lösen, einen Moment abheben, schweben? Eine Ahnung: am Boden verhaftet zu sein ist kein Gegensatz der Freiheit, sondern deren Voraussetzung. Wer fest auf dem Boden steht, kann ihn nutzen – zum Sprung!

Presse
„Füße sprechen ohne Worte. Mit Leichtigkeit erzählte das Ensemble bei der Premiere von der Faszination des Laufens. Gebannt verfolgten die Kinder ab zwei und auch Erwachsene die Schritte der beiden Hauptdarsteller. Namen hatten die Füße nicht, aber Persönlichkeiten. Zart, neugierig und weich die einen, groß, sicher und männlich die anderen.“ HNA    „Bewegung wird durch ganz simple Impulse in Gang gesetzt: ein Wassertropfen aus einer Gießkanne,…Töne vom Daumenklavier… Das ist so einfach, wie poetisch, so normal und zugleich so aufregend.“ Leonberger Kreiszeitung „Eine Ode an den Odem: zu Beginn ließen sich die Schauspieler einen gepusteten Windhauch vom Publikum schenken. Diesen trugen die beiden Akteure mit Zartheit, Lebendigkeit und Klugheit durch das gesamte Stück. So konnten die kleinen Besucher bei ihrem ersten Besuch im Theater erfahren, dass eine gelungene Aufführung glücklich machen kann.“ MAZ

2011 in Indien
2015 in Mexiko-City

 

Foto: Anna Lysikow
Foto: Anna Lysikow
Foto: Anna Lysikow

Schneewittchen

Einfach zu schön zum Sterben

Foto: Mark Biech

Theater mit Musik für alle ab 5 nach den Brüdern Grimm

Regie: Günther Baldauf

Das Märchen vom schönen Mädchen, der neidischen Stiefmutter, ihrem magischen Spiegel und den freundlichen Zwergen. Die Inszenierung in der Regie von Günther Baldauf setzt dabei ganz auf die besondere Kraft der Musik und die Wandlungsfähigkeit seiner Schauspieler. Klaus Wilmanns macht Musik und Geräusche auf einer Vielzahl von Kleininstrumenten und Materialien. Silvia Pahl verwandelt sich mit Leichtigkeit ganz einfach im „Haarumdrehen“. Wenn Schauspiel und Musik zu einer Einheit verschmelzen, denn entsteht etwas Neues – ein Bild voller Poesie, ein ironisches Augenzwinkern, eine magische Atmosphäre.

Presse

„Bis zum Ende durchdacht ist jede Kleinigkeit der Aufführung. Faszinierend die Präsenz von Pahl und Wilmanns.“ HNA      „Zwar gibt es etliche Figuren im Stück – allein schon die sieben Zwerge – doch statt auf schiere Masse setzte das mit dem „Kinder- KulturKönig“ als beste Inszenierung der „Wiesbadener KinderKulturTage 2008“ ausgezeichnete Stück auf Klasse. Zum leichten Spiel von Silvia Pahl, die neben dem Schneewittchen auch die böse Stiefmutter oder den guten Jäger gab, gesellte sich Klaus Wilmanns geniale Begleitung. Er verkörperte nicht nur die sieben Zwerge, sondern unterlegte das Bühnengeschehen auch live mit Musik, Stimmen und Klängen. So schufen die beiden Theaterleute eine perfekte Atmosphäre,…“ Geilenkirchener Zeitung „Dies war ein Sahnestück. Hier stimmte alles: ein tolles Bühnenbild, Silvia Pahl als großartige Schauspielerin in verschiedenen Rollen, Klaus Wilmanns als „Geräuschezauberer“, der die Geräusche perfekt zu jeder Szene formte und damit dem Stück seine individuelle Note verlieh.“ Ortskulturring Schafflund

weitere Presse

Foto: Mark Biech

Der Froschkönig

Ein Märchen, wie man es sich zu allen Zeiten wünscht

Foto: Süddeutsche Zeitung

Ein Verwandlungswunder für alle ab 4 nach den Brüdern Grimm

Regie: Günther Baldauf

So hat man den Märchenklassiker noch nicht erlebt. Das Goldkugellied auf den Lippen tänzelt die Prinzessin durchs Leben. Der quirlige Wasserpatscher ergötzt sich zum Vergnügen der Zuschauer an seiner selbsterfundenen Froschsprache. Bis zu jenem Tag, an dem der Prinzessin ihre geliebte goldene Kugel in den Brunnen fällt. Die Bühnenwand wird zum Brunnen, als Schattenspiel versinkt die Kugel auf den Grund. Der verliebte Frosch bietet der Prinzessin seine Hilfe an und entlockt ihr jenes verhängnisvolle Freundschafts-Versprechen, welches sie jedoch niemals einzulösen gedenkt…so nimmt die Geschichte ihren Lauf. Der Frosch quakt den Blues am Bass, die Prinzessin schlägt den off-Beat auf dem Glockenspiel. Die Häutung des Frosches zum Prinzen wird genüßlich in Zeitlupe zelebriert, fast wie eine Geburt. Ausdrucksstarke Bilder, prächtige Kostüme, zauberhafte Musik und eine geheimnisvolle Atmosphäre lassen die alte Geschichte mit Witz und Poesie lebendig werden. Ein unvergessliches Theatererlebnis.

Presse

„Das theater 3 hasen oben liefert mit dem „Froschkönig“ ein Meisterstück! Brillant, wie mit einfachsten Mitteln großes Theater vermittelt wurde. Zarte, aber auch laute und nachhallende Klänge halfen dem Theaterstück in seiner geistreichen Klarheit.“ Hersfelder Zeitung „Das bestach nicht nur durch Grimmsche Originalpassagen, sondern zudem durch gegenwartsnahe Inhalte und Sprache. So mühelos wie den Spagat zwischen Mythos und Moderne meisterten Pahl und Wilmanns auch den rasanten Rollen- und Kostümwechsel…“ HNA     „Das theater 3 hasen oben vermochte mit einem Mindestmaß an Kulisse, farbenfrohen Kostümen und Duo-Besetzung eine Inszenierung auf die Bühne zu bringen, die in Sachen Kreativität und Einsatz szenischer Mittel im Kindertheater vielleicht einzigartig ist.“ Main-Spitze, Rüsselsheim

Foto: Paavo Blavield
Foto: Paavo Blavield
Foto: Paavo Blavield

Die Show

Soundtrack zur aktuellen Lage

Foto: Steffen Dittmar

Theater mit Musik für alle Menschen ab 15

Regie: Silvia Pahl

In der Inszenierung von Silvia Pahl hält ein gut gelauntes, aber völlig überfordertes Moderatoren-Duo seinem Publikum den Spiegel vor. Mutig, munter, naiv, unerschütterlich – wie zwei moderne Don Quichotes – kämpfen Silvia Pahl als Madam Chili und Klaus Wilmanns als Master Wild Man gegen Windmühlen.

2 Schauspieler, die 2 Moderatoren spielen, gleichzeitig die Technik bedienen, die Musik für die Show live erzeugen und darüber hinaus Darsteller in den eingespielten Filmen sind. Es entspinnt sich ein Spiel im Spiel, in dem Silvia Pahl und Klaus Wilmanns versuchen, allen Aufgaben gleichzeitig gerecht zu werden. Die Aufführung ist Sinnbild des Lebensgefühls der heutigen Zeit.

Wir haben uns im Netz unzähliger Selbstinszenierungen verfangen und uns alle gemeinsam in einer großen Endlos-Inszenierung verheddert.

Was ist Show? Was ist real?
Wer ist in Unordnung? Die Welt, oder wir selber?
Durchschauen wir die Rollen, die wir spielen?
Verstehen wir das Spiel, das sich Leben nennt?
Spielen wir?
Sind wir echt?
Was glauben wir?
Wem misstrauen wir?
Wofür sterben wir?
Was ist wahr und wer hat Recht?
Und wann ist die Party am intensivsten? … die Musik,
die Liebe, der Tanz? Vor oder nach dem Krieg?

Fast beiläufig stellt die Inszenierung Fragen, nach dem Normierungsdruck und nach dem Leistungsdruck in unserer Gesellschaft. Diese beiden Themen betreffen das Leben von Kindern und Jugendlichen in hohem und ständig wachsendem Maße.

„Die Show“ ist eine Philosophie über nichts weniger, als über die Frage: „Wie wollen wir leben?“

PremierenKritik

Eine verwirrende Welt
Neues Stück des „3 hasen oben“ hatte Premiere – Anklänge von Dada bis Gaga
Von Michael Meinicke

IMMICHENHAIN. Eingebettet in die märchendurchtränkte Schwalmlandschaft zieht sich die kleine Straße nach Immichenhain auf und ab, um zahlreiche sanfte, oft aber auch enge Kurven. Wie gezogen von einer Art Lebensfaden geht es dahin, bis die hereinbrechende Dämmerung alle Bilder auflöst. Vorbei am Spielplatz wird das DGH erreicht. Auf der Bühne,sechs Meter breit, fünf Meter tief, wie im Programm vermerkt, wird vom „theater 3 hasen oben“ Die Show gezeigt.

Silvia Pahl und Klaus Wilmanns als Madam Chili undMaster Wild Man. Sie sind ein Moderatorenduo mit der Idee, das Publikum mitzureißen: Heute ist alles anders – und ihr seid dabei. Und plötzlich ist das Studio ein Kinderzimmer, in dem sich die beiden Erwachsenen nach Herzenslust austoben. Das Einhorn wird zum arktischen Meer, aus dem die Eisbären, zu zwölft auf einer Scholle, gerettet werden. Es gibt einen Kontrabass, der die Sängerin begleitet, die wiederum Mundharmonika bläst. Kegel als Symbole für bürgerliche Besitztümer werden mit ferngelenkten Lkw umgefahren. Und schon kommt die Nachricht, die Warnung aus dem All mit dem Hinweis, an den Kürbis zu glauben, der schließlich das Video vom „Bed Peace“ in Memoriam John Lennon stört. Längst wird das Geschehen atemlos, gedankenlos verfolgt. Es bleibt die Ahnung, hier wird eine magische Perle an die andere gereiht. Umso erstaunlicher, was nach dem Stück noch alles im Kopf hängen geblieben ist.

Das ist ein wenig Dada, ein bisschen Gaga, und sogar bei den ernsten Einschüben gelingt es nicht, ernst zu bleiben. So lässt sich der Alltag mit seinen verwirrenden Weltnachrichten ertragen, auch wenn der einzige Feind der Nachbar bleibt.

Die Losung lautet: Macht es euch schön in der verbleibenden Zeit.

Wirklich grausam wird es beim Betrachten der Kinderfotos. Mit diesen Kommentaren sind wir nun erzogen worden. So wollten, so wollen wir nicht leben.

Echte Theaterkunst

Geschrieben hat das Stück Silvia Pahl. Das ist echte, unverfälschte Theaterkunst. Nicht zuletzt wegen der vielen, hintersinnigen Momente. Ein Kraut, gewachsen in geheimnisvollen Schwalmauen, was verrückt macht – im besten Sinne des Wortes.

Foto: Steffen Dittmar
Foto: Delf Schnappauf

painting songs

Klangperformance für Kinder von 2 - 5 Jahre

Foto. Steffen Dittmer

Staunen und Lauschen. Auf diese Weise erkunden kleine Kinder die Welt. Das theater 3 hasen oben lädt ein zu einem Fest der Klänge und Geräusche, um gemeinsam zu Staunen und zu Lauschen.

Was klingt in diesem Raum?
Welches Lied singt mein Körper?
Wie klingen die Bewegungen?
Welchen Klang haben Dinge, Farben, Gefühle?
Welche Geschichte erzählen uns die Geräusche?
Wie klingt dieser Augenblick?

Spielend, lauschend und experimentierend komponieren wir den Song des Augenblicks. Das theater 3 hasen oben spielte seine Produktion „Schritt fürSchritt“ für Kinder ab 2 in der gesamten Bundesrepublik, in den USA, in Indien und in Mexiko. 2016 Einladung nach Wroclaw (Kulturhauptstadt Europas). Mit PAINTING SONGS begeben sich die Künstler wieder auf eine weite Reise. Eine Expedition auf der Suche nach Allem, was klingt.

Ohren auf großer Reise

Ziegenhain. Wenn Hände brummen, Nasen hupen und Arme klingeln, dann gehen Ohren auf Reisen: Am Mittwoch waren Kinder aus den Kindergärten Schrecksbach und Am Alleeplatz in Ziegenhain Mitreisende und Orchestermusiker gleichzeitig.

Sie erlebten das Stück „painting songs“ mit Silvia Pahl und Klaus Wilmanns vom Theater „3 hasen oben“. Die Schauspieler zeigen das Bühnenwerk in der Ziegenhainer Kulturhalle an drei Tagen dieser Woche.

Experiementell und überaus fantasievoll nahmen die Schauspieler Kinder ab zwei Jahren mit ins Geschehen: Mal leise, mal laut, mal übermütig, dann wieder ganz zaghaft nutzten sie nicht nur ihre Instrumente als Resonanzkörper, sondern vor allem ihren eigenen Körper.

Anfangs noch zurückhaltend lernten die Akteure kennen, mit welchen Körperteilen sie in Interaktion treten können. Aus dem Klatschen auf Beine, Po, Arme und Bauch ergab sich alsbald ein Song für den Augenblick. Die Kinder erfuhren, welche Geräusche ein Raum singen kann – und lauschten gebannt, wie es klingt, wenn man ins Mikrofon ploppt, schnalzt und pfeift. Auch den Gegenständen entlockte das Schauspiel-Duo manch wundersamen Klang: Da riss Papier und knirschte beim Knäulen. Da sangen Gläser gar lieblich, als die Finger der beiden zart über den Rand strichen. Die jungen Zuschauer konnten kaum ihren Blick von der Bühne wenden, probierten sich aber im Geräuschemachen auch eifrig selbst aus.

Musik beginnt im Kleinen

Entwickelt wurde das Stück durch Improvisation. Die Regie teilten sich Silvia Pahl (CoRegie) und Raphael Kassner aus Darmstadt. Seine Intention: „Den Kindern große Ohren machen.“ Dabei war der Darmstädter überrascht, wie kreativ die Kinder reagierten. „Das konnte ich so nicht erwarten, war aber toll, zu sehen.“ Die Idee der Theatermacher war bei diesem Stück in erster Linie zu ermuntern, aufmerksamer durch die Welt zu gehen. „Wir möchte vermitteln, was Musik noch alles sein kann“, erklärte Kassner. Musik beginne oft im Kleinen, eben mit einem Geräusch. „Und das ist ganz leicht mit dem eigenen Körper zu schaffen“. Das 35-minütige Stück zog letztlich nicht nur die Kinder in seinen Bann: Auch die Erwachsenen lauschten fasziniert, aber stiller. Schlussendlich endete das Stück im imposanten und fröhlichen Orchesterwerk: Pahl und Wilmanns produzierten Geräusche – Kontrabass, Harmonika, Hupe und Stimme – mischten sich mit den Klängen allerlei Rhythmusinstrumente, die die Kinder mit großer Freude ausprobierten.

Foto. Steffen Dittmer

Der Kontrabass

Virtuos auf dem Instrument - leider abgespielt: Schmincke is alle...

Foto: Paavo Blavield

von Patrick Süskind

Regie: Rainer O. Brinkmann

Das erste und einzige Mal wird Der Kontrabass von einem professionellen Kontrabass-Spieler gespielt! Klaus Wilmanns spielte den Kontrabass über 700 mal, wurde vom Goethe-Institut nach Skandinavien eingeladen, war Gast auf Schloß Elmau, spielte vor Prinzessinen und Ministern, in Stadttheatern, Wohnzimmern, wie auch in Scheunen oder Weinkellern…

Presse

„Unvergleichlich genial, polemisch und einsichtsvoll ist Patrick Süskinds Der Kontrabass. Kongenial setzt ihn Klaus Wilmanns in die Tat um. Er läßt den Kontrabass auf der Stuhlkante balancieren, schwingt ihn durch die Luft, sitzt drauf, liegt darüber, liebt ihn, haßt ihn, streicht ihn. Dazu kommt ein ausgeklügeltes Spiel mit der Zeit: Weil Wilmanns improvisierend Süskinds Regieanweisungen umsetzt, kann er die Textabschnitte gliedern, die Pausen dehnen, das Tempo beschleunigen. Wenn zu den immer dichter fallenden Wortkaskaden auch noch flinkes Fingerspiel an den Baßsaiten kommt, sich beides zum Gesamtgeräusch verbindet, entsteht so etwas wie eine neue Sprache, deren Laute aus Vokalen, Konsonanten und Baßtönen gebildet wird. Wilmanns spricht mit dem Kontrabass und durch ihn. Klaus Wilmanns Interpretation lebt vom geglückten Tempo, der nuancenreichen Stimme, der ausgeklügelten Bühnenaufteilung, der sparsamem Requisite und vor allem von Klaus Wilmanns selbst: Der den Baß liebt, zupft, streicht, beschwört, verachtet und besitzt.“ Weilheimer Tagblatt „Wilmanns Spiel ist flink und klar, er nutzt die spärlichen Utensilien der Dekoration vortefflich, läßt niemals Langeweile aufkommen, verzögert die emphatischen Momente gekonnt…“ Wetterauer Zeitung

weitere Presse:   Rinteln     Bad Berleburg

 

Floto: Paavo Blavield

LOST

eine TheaterReportage

Termine

25.06.2023nachmittagsGRoßropperhausenhannahcondaLesung Silvia Pahl
07.07.2023n.n.Homberg(Efze)MontessorischuleFroschkönig
12.08.202315,00OttrauParkplatz SebbelseeEin & Stein im Wald PREMIERE
13.08.202315.00OttrauParkplatz SebbelseeEin & Stein im Wald
19.08.202315.00OttrauParkplatz Sebbelsee Ein & Stein im Wald
20.08.202315.00OttrauParkplatz SebbelseeEin & Stein im Wal

Über uns

Foto: Klaus Wilmanns

theater 3 hasen oben

Von 1988 bis 1998 arbeiteten Silvia Pahl und Klaus Wilmanns in verschiedenen Häusern und freien Ensembles, bis sie 1998 das theater 3 hasen oben mit Sitz in Immichenhain in Nordhessen gründeten. Silvia Pahl und Klaus Wilmanns loten künstlerische Grenzen aus: Vereinfachung bis hin zum „fast Nichts“, Reduktion der Theatermittel, opulente Musik. Die Theatermacher verstehen sich als Grenzgänger zwischen Genres. Mit ihren Inszenierungen touren sie ganzjährig bundesweit und international. 3 hasen oben erhielten Preise und Auszeichnungen, wie die Teilnahme an internationalen Festivals: so waren Pahl und Wilmanns 2011 auf Einladung des Goethe-Institut mit ihrem Stück Schritt für Schritt zu Gast in den USA (Washington DC) und in Indien (Chennai, New Delhi), in 2015 in Mexiko-City.

Silvia Pahl
ist Spielerin und als Künstlerische Leiterin Impuls- und Ideengeberin des Theaters. Sie sucht nach geeigneten Themen, Stoffen und Material für Inszenierungen, sie entwickelt Spielideen und Inszenierungskonzepte. In den letzten Jahren entwickelte sie verschiedene Theaterlabore und andere Formate künstlerischer Forschung und Kulturvermittlung.

Klaus Wilmanns
ist Spieler und Musiker des Theaters. Er improvisiert, entwickelt und komponiert Musiken, Lieder und Sounds. Auf der Bühne spielt der Kontrabassist und Multi-Instrumentalist meistens live. Klaus Wilmanns leitet die musikalische Arbeit und ist zuständig für das Management der Gruppe.

 

Unser Theaterverständnis
von Silvia Pahl

Bewusst Sein statt verwertbar sein
Unsere Theaterarbeit wird durch ein besonderes Welt- und Menschenbild getragen und versucht ein Gegenpol zum herrschenden „Klima“ zu sein. Wir leben in einer Gesellschaft, die von einer materialistischen Weltsicht beinahe vollkommen durchdrungen zu sein scheint. Alles, was wir denken und tun, alles was wir lehren und lernen, alles wonach wir streben hat eine Grundlage: Verwertbarkeit. Nahezu alles, was wir tun, hat Ziele oder wenigstens Absichten. Sogar auf Spielen für Kleinkinder ab 0 Jahre (z.B. HABA-Spiele) wird auf der Verpackung aufgelistet, welche Fertigkeiten mit dem Spiel erlangt werden können. Scheinbar darf keine unserer Handlungen absichtslos sein, weil wir glauben, dass sie dann sinnlos wäre.

Auf der Strecke bleibt nichts weniger als: unser Mensch sein an sich, der Sinn unseres Daseins. Wir haben vergessen oder verlernt, unser Menschsein bewusst wahr zu nehmen und uns selbst zu feiern. Dabei ist es unser Bewusstsein, das uns als Menschen auszeichnet. Es ist unsere Fähigkeit, uns selbst zu Reflektieren, unsere Vorstellungskraft, unsere Imaginationsfähigkeit, die uns zum Menschen macht. Wir versäumen täglich, einfach da zu sein. Unsere Kinder und wir verlernen, zu spielen, um des Spielens willen; Geschichten zu spinnen, um des Erfindens willen; zu tanzen, zu singen, zu weinen. Wir verlernen und vergessen all das oder uns bleibt neben unseren Terminen zur persönlichen Optimierung schlicht keine Zeit mehr dafür. Unser Sein bewusst wahrzunehmen, hat für eine Leistungsgesellschaft keinen oder kaum einen Wert. Sich darin zu üben, ist bestimmten Berufsgruppen vorbehalten, zum Beispiel Schauspielern oder Künstlern im Allgemeinen, Geistlichen, Therapeuten.

Leistung und Druck
In unserer Zeit hat das Leistungsprinzip teilweise absurde Züge angenommen. Es gibt karriereorientierte Eltern, die ihre Kinder vom ersten Atemzug an verplanen und alle Weichen für ein Leben auf der Erfolgsspur bereits gestellt haben, bevor das Kind seinen ersten Schritt gemacht oder sein erstes Wort gesprochen hat. Neurologische Krankheiten sind in westlichen Gesellschaften sprunghaft angestiegen. Sind ADHS, Burn-out oder Depression nur Hirngespinste und Hysterie oder die Geisseln einer Zeit, in der die Menschen dem verinnerlichten Druck nicht mehr gewachsen sind?

Freiheit und Möglichkeit
Durch unsere Arbeit wollen wir Freiräume schaffen. Wir arbeiten bewusst mit Leerstelle, Lücke, Pause, Irritation, um unser Publikum einzuladen, seine eigene Vorstellungskraft einzusetzen und sie aktiv schöpferisch zu gebrauchen.
Gerade das Kinder- und Jugendtheater läuft Gefahr, instrumentalisiert zu werden und sich als verlängerter Arm der Bildungseinrichtungen benutzen zu lassen. Viele Kindertheatermacher sehen sich eher als Wissensvermittler und Pädagogen, denn als Künstler und Forscher. Oft werden wir Kindertheater von Politikern und Pädagogen dazu angehalten, uns bestimmten Themen und Problemen zu widmen, die gerade in den Lehrplan oder zum allgemeinen gesellschaftlichen Diskurs passen. Nicht selten geht es dabei darum, vorgefasste Meinungen und Lösungsvorschläge, eine anerkannte pädagogische Lesart oder einfach nur die Ideen und Vorstellungen der jeweiligen Künstler zu vermitteln. Das jugendliche Publikum soll etwas Bestimmtes begreifen, lernen und später umsetzen können (um nicht zu sagen: nachbeten können).

Wir wollen unsere Theaterarbeit nutzen, um die Antwort schuldig zu bleiben. Wir wissen keine einfachen, schnellen, beruhigenden Antworten auf die wesentlichen Fragen des Lebens. Wir wissen aber, dass Alles sich stets verändert und entwickelt. Wir wissen, dass Stabilität eine Illusion unserer Spezies ist, die uns Menschen ein Gefühl der Sicherheit vermitteln soll. Wir glauben, dass es die wichtigste Aufgabe der nächsten Jahrzehnte sein wird, uns Alle zu befähigen, mit der steten Wandlung des Lebens angstfreier umzugehen.
Individuen brauchen Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, (Selbst)Bewusstsein, (Selbst)Erkenntnis und keine Angst vorm Scheitern, um Möglichkeitsräume nicht als Bedrohung, sondern als aktiv zu gestaltenden Raum zu erfahren. Deshalb halten wir es für unsere wichtigste Aufgabe, die Lust am genauen Beobachten, am Weiterspinnen und Weiterentwickeln zu wecken. Wir stellen Fragen, wir öffnen Räume, wir schaffen Möglichkeiten.

Haltung statt Absicht
Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Dasein in Freiheit. Wir fragen in unserer Arbeit, was das konkret zu dieser Zeit in unserem Land und in der Weltgesellschaft heißt? Der Wert und die Würde eines jeden Menschen sind gleich und nicht an Bedingungen wie Leistung, Reichtum, Amt geknüpft. In der Realität glauben die wenigsten Menschen in unserem Land an eine solche Gleichheit. Sie haben das Leistungsprinzip verinnerlicht und versuchen sich und ihre Kinder zu Gewinnern in einem Wettbewerbssystem zu machen.
Wir versuchen in unserer Arbeit eine Haltung zu diesen grundlegenden Werten einzunehmen und unterschiedliche Absichten, Möglichkeiten, Interpretationen und Ziele nebeneinander stehen zu lassen. Wir wollen ermutigen, sich eigene Gedanken und Sichten zu erarbeiten, auch mal am Mainstream vorbei zu denken, das scheinbar Unmögliche für möglich zu halten. Frei sein bedeutet nicht getrennt sein, sondern diese Einsichten im Austausch mit Anderen immer wieder zu überprüfen und flexibel zu halten, also nicht starr zu werden. Frei sein, bedeutet mitgehen zu können, mit den Anforderungen und Aufgaben des Lebens, ohne durch vorgefasste, vorgelebte oder verinnerlichte Lösungsmöglichkeiten einen eingeschränkten Blick zu behalten.

 

 

 

 

 

 

 

„Ein altes Mütterchen hatte nur vier Zähne im Mund. Drei Zähne oben, einen unten. Kauen konnte das alte Mütterchen mit diesen nicht mehr. [ … ] Und da beschloss das alte Mütterchen, sich sämtliche Zähne entfernen und sich ins untere Zahnfleisch einen Korkenzieher einsetzen zu lassen, ins obere eine kleine Zange. Das alte Mütterchen trank Tinte, aß rote Rüben und putzte sich die Ohren mit Streichhölzern. Das alte Mütterchen hatte vier Hasen. Drei Hasen oben, einen unten. Das alte Mütterchen fing Hasen mit den Händen und setzte sie in enge Käfige. Die Hasen weinten und kratzten sich mit den Hinterpfoten die Ohren. Die Hasen tranken Tinte und aßen rote Rüben. Ssa-ssa-ssa! Die Hasen tranken Tinte und aßen rote Rüben!“  Daniil Charms